Augenprobleme bei Tieren sind extrem breit gefächert. Mögliche Ursachen sind Verletzungen, Infektionen oder Entzündungen, aber auch erblich bedingte (oft rassetypische) Veranlagungen zu bestimmten Problemen, sowie Tumoren oder Alterserscheinungen.
Hinweise auf ein Augenproblem sind:
Wann ist ein Augenproblem ein Notfall?
gerötetes Auge
Hochgradige Keratitis
Keratitis
Augenprobleme sind aber oft gar nicht so einfach zu erkennen – insbesondere bei Problemen, die schon seit langer Zeit bestehen, zeigen viele Tiere oft fast keine Symptome.
Augenhintergrund eines Hundes
Hunde (und Katzen) verfügen über ein sog. Tapetum lucidum, ein bunt schillernder Bereich der Netzhaut. Diese Struktur wirkt wie ein Restlichtverstärker und ermöglicht den Tieren auch in der Dämmerung bei sehr wenig Licht noch gut zu sehen.
Für eine gründliche Untersuchung muss der Patient eventuell sediert werden, damit die Lider sich nicht bewegen oder Druck und Schmerz nicht gespürt werden. Es gibt auch Augentropfen, welche die Hornhaut unempfindlich machen und die Untersuchung erleichtern.
Weiter braucht es eine Vergrösserungsmöglichkeit mit einem Ophthalmoskop (direktes oder indirektes) oder eine Spaltlampe. Mit einem fluoreszierenden Farbstoff und einer speziellen Lampe kann die Hornhaut auf Verletzungen untersucht werden.
Um den Augendruck zu messen wenden wir ein Tonometer an.
Bei Kleintieren sind Erkrankungen am Auge ernst zu nehmen.
Wegen der Erblindungsgefahr sollten sie immer dem Tierarzt vorgestellt werden.
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Ein Hund bleibt ein Hund. Und eine Katze bleibt eine Katze. Und das ist auch gut so. Ganz egal also, wie vorsichtig man als Tierbesitzer ist – (fast) jedes Tier buddelt einmal hemmungslos im Dreck, läuft beim Toben irgendwo dagegen oder prügelt sich mit Nachbar's Katze. In den allermeisten Fällen geht das gut – aber irgendwann kneift Ihr Liebling vielleicht plötzlich sein Auge zusammen. Und dann?
Was gibt es bei Augenverletzungen zu beachten, wie reagiert man richtig – und noch wichtiger: was kann man tun, um das Risiko zu minimieren und trotzdem den Hund Hund sein lassen? Das haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Zugekniffenes Auge als Hinweis für Schmerzen
Typische Anzeichen sind plötzlich stark tränende Augen, ein Zusammenkneifen der Augenlider, ein rotes Auge, oder eine gräuliche oder rötliche Verfärbung der normalerweise durchsichtigen Hornhaut. Je nachdem, was genau für eine Verletzung vorliegt, kann ein Tier entweder nur eines oder mehrere dieser Symptome zeigen. Auch möglich, dass Ihr Tier sich plötzlich nicht mehr gerne am Kopf oder auch nur an einer Seite des Kopfes anfassen lässt, und Ihnen ansonsten gar nichts weiter am Auge auffällt. Es ist also gar nicht so einfach zu erkennen, ob wirklich eine Augenverletzung vorliegt.
Im Zweifelsfall gilt: lieber auf Nummer sicher gehen, und Ihr Tier zeitnah einem Tierarzt vorstellen. Je länger man bei einer Augenverletzung abwartet, ohne sie zu behandeln, desto ungünstiger ist oft die Prognose für das Auge.
Es gibt viele Möglichkeiten, wie ein Tier sich am Auge verletzen kann. Relativ häufig sehen wir Verletzungen, die durch Katzenkrallen entstanden sind, insbesondere bei Hundewelpen. Das liegt daran, dass diese erst lernen müssen, reflexartig ihre Augen zusammenzukneifen. Auch eine stumpfe Verletzung durch einen Schlag auf ein Auge ist möglich. Dafür reicht, dass Ihr Tier einmal im falschen Moment am falschen Ort ist.
Weitere mögliche Ursachen sind Bissverletzungen, Fremdkörper im oder am Auge (wie zum Beispiel Grannen, die sich immer weiter in's Gewebe bohren oder Dornen, wenn Ihre Katze durch's Gebüsch streift), Unfälle beim Hundefriseur (Scherenspitzen; Rasurwunden; Heissluft beim Föhnen oder Shampoo im Auge), Putz- oder Desinfektionsmittel, die versehentlich in's Auge gelangt sind, und viele weitere.
Die nötige Therapie richtet sich immer nach der Art der Verletzung. Viele kleinere Verletzungen heilen mit Augenmedikamenten allein ab, während bei schwerwiegenderen Verletzungen auch eine Operation nötig sein kann.
Ebenso so unterschiedlich sind die Heilungsdauer und die Häufigkeit der Kontrolltermine. Oberflächliche, kleinere Verletzungen heilen oft innerhalb weniger Tage ab. Schwerwiegendere Verletzungen benötigen oft Wochen und eine sehr intensive Therapie und häufige Nachkontrollen. Wir passen sowohl den Therapieplan als auch die Frequenz der Kontrolltermine spezifisch an jeden Patienten an, so dass jedes Tier die bestmögliche medizinische Versorgung erhält.
Schnauze im Fahrtwind – dieser kann leider die Augen irritieren
Ihr Hund rast wie wild durch's Unterholz? Oder streckt beim Autofahren auf dem Rücksitz den Kopf durch's geöffnete Fenster und die Nase in den Wind? Ein Hund soll tun, was er liebt. Bei solchen, für die Augen jedoch tendenziell gefährlichen Aktivitäten, empfehlen wir das Tragen einer Hundebrille. Mit etwas Training und Geduld gewöhnt sich fast jeder Hund daran und inzwischen gibt es stylische Modelle, die Tragekomfort gewährleisten. Beispiele sind Rex Specs, Doggles oder Optivizor (und viele weitere Marken).
Für Hunde, die regelmässige Spa Tage beim Hundefriseur geniessen empfehlen wir zum einen, vor dem Besuch eine schützende Augencreme (z.B. HyloNight oder Vitamin A Augencreme) aufzutragen. Das schützt das Auge vor heisser Fönluft. Und Staub oder abgeschnittene Haarspitzen gelangen so nicht direkt an die empfindliche Augenoberfläche. Nach dem Besuch empfehlen wir die Augen vorsichtig auszuspülen. Verwenden Sie dazu nur spezifische Augenspüllösungen von Ihrem Tierarzt (z.B. OphtaClean) oder aus der Apotheke. Spülen Sie bitte niemals das Auge mit Kamillen- oder Schwarztee.
Verwenden Sie zu Hause Reinigungsmittel in Sprühflaschen? Stellen Sie sicher, dass Ihr Tier nicht in der Nähe ist. Gerade junge, neugierige Tiere geraten sonst schnell in den Sprühnebel. Und je nach Lösung, kann sehr wenig davon grossen Schaden anrichten.
Die Augen Ihres Hundes vor Biss- oder Krallenverletzungen zu schützen, ist da schon etwas schwieriger. Wie oben erwähnt, ist besondere Vorsicht geboten, wenn Ihr Welpe auf Katzen trifft. Zum einen provozieren Welpen mit ihrem übermütigen, tollpatschigen Verhalten schnell den Unmut gerade älterer, bisher nicht an Hunde gewöhnter Katzen. Zum anderen muss jedes Jungtier erst lernen, bei drohender Gefahr die Augen zusammenzukneifen. Dabei handelt es sich nicht um einen angeborenen Reflex.