Die Untersuchung von Blut, Harn, Kot, Haaren, Sekreten und vielem mehr, ist ein wertvolles Hilfsmittel zur Diagnosefindung, aber auch in der Prophylaxe, um beispielsweise Mängel oder Organfehlfunktionen im Anfangsstadium festzustellen.
Bei Vetcare führen wir selbst Blutanalysen in unserer Praxis durch (nur Extra-Blutuntersuchungen schicken wir weiter zu den Fremdlabors), was den Vorteil bringt, dass in kurzer Zeit Blutresultate vorliegen und wir unsere Verdachtsdiagnosen einengen können. Das wiederum ermöglicht uns gezielt und schnell zu handeln, wovon unsere Patienten profitieren.
Natürlich ist eine gründliche, klinische Untersuchung eine Voraussetzung, um das Blut korrekt interpretieren zu können.
Die 4 Patienten in unseren Fallvorstellungen hatten alle gemeinsam, dass sie aufgehört haben zu fressen, abgeschlagen waren und sich nicht bewegen wollten. Lesen Sie die unterschiedlichen Diagnosen, welche mit einem Blutbild gestellt werden konnten:
19 jährige Ponystute, welche nicht mehr frisst und sehr schlapp ist.
Blutarmut:
Proteinverlust:
Blutarmut und Proteinverlust:
Da keine äusserliche Blutung zu sehen war, musste angenommen werden, dass die Stute innerlich blutet.
Mit Hilfe des Ultraschalls konnte das Blut im Bauchraum dargestellt werden.
Es konnte zwar nicht festgestellt werden, weshalb es zu der Blutung in den Bauchraum gekommen war und welches Organ blutete aber wir konnten umgehend eine Therapie einleiten, welche der kleinen Ponystute das Leben retten konnte.
Diese Therapie umfasste Bluttransfusionen, welche den Kreislauf auffüllten und die Blutung zum Stoppen brachten.
13 jähriger Warmblut Wallach, welcher nicht mehr frisst, sehr schlapp ist und sich nicht mehr bewegen möchte.
Erhöhte Muskelwerte:
Erhöhte Muskelwerte:
Die erhöhten Muskelwerte zeigten, dass der Wallach unter Muskelkater leidet. Gezielt therapiert hat er sich vollständig erholt.
24 jährige Quarter Horse Stute, welche nicht mehr frisst und sehr schlapp ist.
Blutarmut:
Azotämie:
Blutarmut und Azotämie:
Eine Blutarmut mit stark erhöhten Nierenwerten sprechen für ein chronisches Nierenversagen.
Die Ursache war trotz einem Ultraschall der Nieren nicht mehr ausmachbar. Höchstwahrscheinlich hat die Langzeitgabe von Entzündungshemmern den Nieren geschadet.
17 jähriger Friesen Wallach, welcher nicht frisst, sich nicht bewegen möchte und nur wenig Kotabsatz hat.
Erhöhte Leberwerte:
Erhöhte Leberwerte:
"Cholangiohepatitis" ist eine Verdachtdiagnose, auf welche man aufgrund der Blutwerte schliessen kann.
Mit den weiterführenden Untersuchungen (Kotuntersuchung, Leberfunktionstest, Leberultraschall) konnte die Ursache nicht gefunden werden.
Als weitere diagnostische Untersuchung wäre eine Leberbiopsie möglich gewesen. Die Besitzerin hat sich jedoch, nach ausführlichen Gespächen mit uns, für eine diagnostische Therapie mit Antibiotika und Entzündungshemmern entschieden.
Die Werte haben sich über die folgenden Monate verbessert. Wahrscheinlich handelte es sich um eine aufsteigende, bakterielle Infektion.